Was ist eine Essstörung? Kennzeichnend sind Veränderungen des Essverhaltens, mit dem Ziel die Kontrolle über das Gewicht zu erhalten und damit eine Gewichtsreduktion oder das Halten eines oftmals sehr niedrigen Gewichts, zu erreichen. Die Überzeugung zu dick zu sein, sowie der Gedanke einer Gewichtszunahme, führt zur Ablehnung des eigenen Körpers und großer Angst. Somit kreisen die Gedanken ständig um das Thema Essen.
Mein Essstörung-Hilfe-Online Programm umfasst eine große Bandbreite von Online-Angeboten für Betroffene und Angehörige.
Dazu gehören Online-Vorträge, Beratung und Einzeltherapie über Videosprechstunde (für Bestandspatienten).
Körperbildstörungen als Kernsymptome bzw. als zentrale Merkmale von Essstörungen! Es kommt zu einer Fehleinschätzung der eigenen Körperdimensionen, der eigenen Körpermaße oder einzelner Körperteile. Daraus resultieren negative Gedanken und Gefühle zum eigenen Körper. Die Folge ist ein Vermeidungsverhalten seinen Körper im Spiegel zu betrachten, ins Schwimmbad zu gehen oder aber sich nur leicht bekleidet oder nackt zu zeigen. Es kann zu einer weniger ausgeprägten Körperpflege kommen, weil damit das Berühren von verschiedenen abgelehnten Körperregionen einhergeht. Die bevorzugte Kleidung ist wenig körperbetont, d. h. Betroffene tragen eher weite Kleidung.
Wir unterscheiden im Wesentlichen drei Formen durch Ihre Merkmale:
Übersicht der Essstörungen:
Selbst herbeigeführte Gewichtsabnahme, die durch Verminderung der Nahrungsaufnahme erreicht wird. Um die Gewichtsabnahme zu beschleunigen kommen weitere Maßnahmen
zum Einsatz.
Diese Störung ist mit einem starken Untergewicht, welches bis zur Schädigung einzelner
Organsysteme und damit tödlich enden kann (BMI ≤ 17,5), verbunden.
Weitere Informationen: Diagnosekriterien Magersucht »
Die Betroffenen leiden unter Essattacken. In kürzester Zeit nehmen sie sehr große
Mengen von Nahrungsmitteln zu sich. Um nicht zuzunehmen, erbrechen sie meist nach
diesen Essattacken oder benutzen andere, sogenannte, gegenregulatorische Maßnahmen.
Betroffene haben meist ein Normalgewicht (BMI = 20-25) oder ein leichtes Übergewicht
(BMI ≥ 25).
Weitere Informationen: Diagnosekriterien Ess-Brech-Sucht »
Gemeinsam ist bei beiden Krankheiten (Magersucht und Ess-Brech-Sucht), dass bei den Betroffenen eine extreme Angst vor einer Gewichtszunahme in Verbindung mit einem gestörten Körperbild besteht.
Betroffene, die an einer Binge-Eating-Störung leiden, leiden ebenfalls unter Essanfällen. Allerdings im Gegensatz zur Bulimie werden keine Gegenmaßnahmen, wie z.B. erbrechen, Diäten, oder sonstiges ergriffen, um eine Gewichtszunahme zu verhindern.
Weitere Informationen: Diagnosekriterien Ess-Sucht »
In den letzten Jahren ist die Anzahl von Neuerkrankungen bei Essstörungen gestiegen. Statistisch gesehen entwickeln etwa ein bis zwei Prozent aller 12 – 25-jährigen eine Magersucht, an Bulimie erkranken schätzungsweise zwei bis vier Prozent im Alter zwischen 18 und 45 Jahren. Dies sind sehr alarmierende Zahlen, weil Essstörungen gekennzeichnet sind, durch schwere Störungen des Essverhaltens.
Es gibt nicht die Ursache von Essstörungen, sondern mehrere Einflüsse bzw. Faktoren tragen dazu bei, dass eine Essstörung entsteht. Deshalb spricht man auch von einer multifaktoriellen Genese (Ursache).
Eine genetische Disposition (Vererbung) liegt bei ca. 50 % der Essgestörten vor, aber auch hormonelle Umstellungen oder Veränderungen können die Entstehung einer Essstörung begünstigen.
Das familiäre Umfeld kann ebenfalls eine Rolle spielen, z.B. eine strenge Erziehung, hohe Anforderungen, sowie das Vermeiden von Konflikten oder das Erleben von massiven Konflikten innerhalb der Familie.
Nach einschneidenden Ereignissen wie Trennung, schwere Krankheiten oder Tod nahestehender Personen, tritt häufig eine Essstörung auf.
Soziokulturelle Faktoren, die schlank sein, mit Intelligenz, Erfolg und Schönheit verbinden, fördern das Auftreten von Essstörungen. Täglich vermitteln die Medien, wie die Idealfigur aussieht. Dieses Ideal wird gnadenlos vermarktet. Das Geschäft mit der Idealfigur in Form von Präparaten zum Abnehmen und vielversprechenden Diäten, bis hin zu Schönheitsoperationen sind ein großer Wirtschaftszweig.
Die Therapie von Essstörungen bedarf eines professionellen Teams, aus den Bereichen:
Oberste Priorität hat die Behandlung von körperlichen Komplikationen und die Gewichtsnormalisierung!
Mithilfe der Psychoedukation werden den Patienten und Angehörigen wichtige Informationen zu den einzelnen Essstörungen sowie Ihrer Behandlung vermittelt. Dazu gehören z.B. alternative Methoden der Spannungsabfuhr und Reduktion. Bei Bedarf erfolgt eine Ernährungsberatung.
Bei Kindern und Jugendlichen sollten, zusätzlich zu der individuellen Therapie, Beratungsgespräche mit den Eltern erfolgen bzw. kann eine Familientherapie sehr hilfreich sein. Bei Erwachsenen, die in einer Beziehung leben, kann eine Paartherapie eine wichtige Unterstützung sein, um häufig durch die Essstörung entstandene Paarkonflikte und Belastungen in der Beziehung zu bearbeiten.
Im Vordergrund steht die individuelle Therapie! Dabei haben sich die kognitive Verhaltenstherapie und die tiefenpsychologische Psychotherapie etabliert.
Angehörige, Freunde und das Umfeld sind häufig komplett überfordert. Zu groß ist die Angst, welche Schäden eine Essstörung verursachen kann. Psychische Schäden bzw. Erkrankungen sind: Depressionen, Angststörungen, Zwangsstörungen, Persönlichkeitsstörungen, Substanzmissbrauch und Abhängigkeiten, sowie ADHS - auch im Erwachsenenalter. Körperliche Leiden umfassen Schädigungen einzelner Organe, wie Magen, Darm und Herz, bis zu schweren Schäden ganzer Organsysteme, sowie Osteoporose, ausbleiben der Regelblutung, Elektrolytentgleisungen und Neurologische Komplikationen.
Schwere Schäden ganzer Organsysteme können zum Tod führen!
Kostenlose tel. Kurzberatung
Di. und Do. Vormittag von 7.30 - 8:00 Uhr
und Mo. bis Fr. von 19:00 - 19:30 Uhr
0151 - 412 77 149
Suchen Sie den Kontakt mit den Betroffenen, zeigen Gesprächsbereitschaft und helfen bei der Suche nach einer fundierten Psychotherapie.
Wenn sie selbst von einer Essstörung betroffen sind, oder jemand aus Ihrem persönlichen Umfeld, dann lassen sie sich beraten. Ein frühzeitiger Beginn der Behandlung ist gerade bei Essstörungen sehr wichtig.
Die Praxis Holger Neumann bietet Ihnen professionelle ambulante Therapie und Beratung bei Essstörungen, sowohl vor Ort in in Paderborn, als auch als online Psychotherapie (Einzeltherapie und Gruppentherapie) und als Essstörung Hilfe Online.
Online Angebot: Beratung für Betroffene und Angehörige, Elternworkshops sowie Einzel- und Gruppentherapie für Patienten, die an einer Essstörung leiden und deren Angehörige.
Therapie von Kindern ab 12 Jahren und Jugendlichen. Die seelisch – psychische Entwicklung von Kindern und Jugendlichen fördern.
Maltherapie hat sich bei Essstörungen, als eine wertvolle Unterstützung für andere Therapieformen, bewährt.
Beginnen Sie frühzeitig eine Therapie! In Abhängigkeit des Therapiezieles und der vorliegenden Erkrankung kommt eine psychotherapeutische Interventionen (Kurzzeittherapie) oder längerfristige Therapie zum Einsatz.
Unter einer Essstörung leiden sowohl Betroffene, als auch Partner! Damit die daraus resultierenden Beziehungsprobleme, nicht zum Dauerzustand werden.
Sogar Ehen zerbrechen an dem gestörten Essverhalten eines Partners. Häufig fühlen sich die Partner an das Eheversprechen, welches Sie sich bei der Heirat gegeben haben, gebunden und nehmen deshalb eine Eheberatung in Anspruch.