Lange galt eine Psychotherapie, in der Psychoanalyse schon nach dem 50. Lebensjahr, als wenig aussichtsreich. Mittlerweile haben verschiedene Studien klar belegt, dass Psychotherapie auch bei Älteren wirksam und effektiv ist. Trotzdem gibt es immer noch viele Vorbehalte und Vorurteile, was eine Psychotherapie im Alter betrifft.
Warum sollten ältere Menschen nicht das gleiche Recht auf ein erfülltes Leben haben wie junge? Wenn eine Psychotherapie dazu beitragen kann, die Lebensqualität zu verbessern, dann sollten Menschen auch im höheren Alter eine Psychotherapie in Anspruch nehmen. Jedoch werden ältere Menschen nicht in allen Praxen behandelt.
Das Alter ist oftmals durch Verluste von Partner, Familienmitgliedern oder Freunden geprägt. Viele ältere Menschen befinden sich dadurch in einem Zustand der Einsamkeit und Traurigkeit. Hinzu kommen bei vielen Menschen körperliche Einschränkungen und Schmerzen, die bewältigt werden müssen. Je älter ein Mensch wird, umso mehr muss er sich von Träumen und Lebenszielen verabschieden, die er nicht mehr verwirklichen kann.
Bei diesen und weiteren Faktoren kann eine psychotherapeutische Behandlung wirksam dazu beitragen, die Lebensqualität zu steigern.
Die veränderte Lebenssituation oder Lebensphase, in der sich ältere Menschen befinden, bringen Herausforderungen mit sich, die eine Anpassung der Behandlung erforderlich machen.
Bei älteren Menschen sind depressive Störungen, wie z.B. Altersdepressionen, aber auch Anpassungsstörungen, Angststörungen sowie psychosomatische Erkrankungen und Demenz häufige psychische Erkrankungen. Manchmal löst ein Umzug aus der gewohnten Umgebung in ein Alten- oder Pflegeheim auch Ängste und Unsicherheit aus. Viele empfinden diesen Schritt als Einbuße der Selbstständigkeit und damit der Lebensqualität.
Die Diagnostik von psychischen Störungen ist bei dieser Patientengruppe sehr anspruchsvoll. Es kann schwierig sein, Veränderungen im Alter, die körperliche Ursachen haben, von psychischen Störungen zu differenzieren. Gleichzeitig werden Symptome manchmal vorschnell als normale Alterserscheinung abgetan. Vermeintliche körperliche Erkrankungen entpuppen sich bei ausgiebiger Diagnostik manchmal als psychische Erkrankung. Andererseits stellt das Auftreten von körperlichen Erkrankungen eine hohe psychische Belastung dar.
Bei einer Psychotherapie im Alter werden andere Therapieziele verfolgt als bei jüngeren Patienten. Hier steht nicht die komplette Heilung im Vordergrund, sondern eine Verbesserung der Lebensqualität und der Umgang mit den Lebensveränderungen.
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